Nagelbinderkonstruktionen - überlegene Wirtschaftlichkeit
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Nagelplatten-Fachwerkkonstruktionen sind filigran wirkende Dachträger, die vielfältige Möglichkeiten bei der Gestaltung von Dach- und Wandkonstruktionen im Wohn- und Gewerbebau, bei Hilfskonstruktionen, bei Schalung und Rüstung, sowie bei Sonderbauten bieten.
Nagelplattenkonstruktionen, oder auch Nagelbinder genannt, sind Holzfachwerke aus trockenen heimischen Hölzern, die ohne aufwändig gearbeitete Holzknoten auskommen. Stahlbleche(Nagelplatten) mit abgewinkelten nagelförmigen Ausstanzungen werden bereits im Werk unter optimalen Bedingungen hydraulisch ins Holz gepresst, wodurch sie dauerhaft ihre Form behalten.
Das geringe Eigengewicht der materialsparenden Konstruktionen, auch bei großen Spannweiten, schließt eine kostengünstige und wirtschaftliche Bauweise mit ein.
Heutzutage erfordert das Bauen ein hohes Maß an Flexibilität von allen am Bau Beteiligten, um zu optimalen Lösungen hinsichtlich der Nutzung, der Wirtschaftlichkeit und der Bauökologie zu gelangen. Zu einer guten Architektur, die individuelle Ansprüche hinsichtlich des Raumprogramms, der Veränderbarkeit und der Gestaltung erfüllt, gehört auch die Kenntnis von Bauelementen, die wirtschaftlich sind und individuelle Gestaltungswünsche zulassen.
Nagelplattenkonstruktionen sind solche Bauteile. Als Fachwerke werden sie industriell nach den Erfordernissen des Objekts hergestellt; die industrielle Produktion bedeutet nicht unbedingt Typisierung der Elemente, vielmehr lassen sich Sonderkonstruktionen gleichermaßen wirtschaftlich und kurzfristig herstellen.
In Deutschland sind verschiedene Nagelplattentypen bereits seit 1967 bauaufsichtlich zugelassen. Erfahrungen mit dieser Bauweise liegen jedoch schon sehr viel länger aus anderen Staaten vor. Die große Einsatzbreite für Wand- und Dachkonstruktionen von Wohnhäusern, Industrie-, Gewerbe- und Landwirtschaftsbauten, im kommunalen Bauwesen, bei der Flachdachsanierung und für Hilfskonstruktionen bei Schalung und Rüstung zeigt die Vielseitigkeit dieser Bauelemente.
Ökologische Aspekte
Holz ist der einzige nachwachsende Baustoff und auch der einzige, der das für die Atmosphäre schädliche Kohlendioxyd(CO2) während des Wachstums bindet. Der langfristige Einsatz von Holz im Bauwesen ist deshalb ökologisch sinnvoll, weil dann das Kohlendioxyd auch über einen längeren Zeitraum gebunden bleibt. Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes benötigt der Baustoff Holz den geringsten Energiebedarf bei Herstellung, Transport und Verarbeitung eines Kubikmeters einbaufertiger Bauteile unter allen Baustoffen. Holz hat zudem einen guten Wärmedämmwert, was eine weitere Energieeinsparung beim Holzeinsatz zur Folge hat. Anerkanntermaßen ist Holz ein wohnhygienisch einwandfreier Baustoff.
Ökonomische Aspekte
Durch die industrielle Fertigung und die Computerberechnung können auch Sonderformen als Nagelplattenkonstruktion preiswert hergestellt werden. Die Einsparung gegenüber herkömmlichen Konstruktionen wird mit einem Betrag bis zu dreißig Prozent angegeben.
Als Fachwerke besitzen Nagelplattenkonstruktionen ein geringes Gewicht, so dass sie sich leicht transportieren und handhaben, sowie zu Dachsegmenten vormontieren lassen. Durch die rasche Montage wird die Gesamtbauzeit verkürzt (was die Finanzierungskosten des Gebäudes senkt) und der Rohbau nach der Dacheindeckung gegen Niederschläge geschützt.
Technische Aspekte
Entsprechend DIN 1052 und den erforderlichen Zulassungen des Institutes für Bautechnik in Berlin, sind Nagelplattenkonstruktionen für freitragende Spannweiten bis zu 35 m zugelassen. Das bedeutet eine große Freiheit in der Grundrissgestaltung und in der Veränderbarkeit des Raumprogramms. Die Binderlängen können jedoch auch größer sein, wenn Auskragungen auf einer oder auf beiden Seiten des Gebäudes dies erforderlich machen.
Die Vielzahl möglicher Bauteilformen wie Parallelbinder, Satteldach- oder Dreiecksbinder, Pultdachbinder, Scherenbinder, Studiobinder und Wandelemente, bieten Einsatzmöglichkeiten in allen Bereichen des privaten, gewerblichen und öffentlichen Bauwesens.
Das verwendete Holz muss mindestens der Sortierklasse S10 nach DIN 4074 zuzuordnen sein.
Die Holzfeuchte darf maximal 20% beim Einbau betragen.
Nichts ist wichtiger als eine kurze Bauzeit
Der hohe Vorfertigungsgrad mit rationellen und optimierten Arbeitsabläufen ist nicht der einzige Grund für die überlegene Wirtschaftlichkeit der Nagelplattenkontruktionen. Die passgenaue und witterungsunabhängige Produktion schafft zudem einen exakt planbaren Zeitvorteil.
Wir liefern termingerecht zur Baustelle und unsere qualifizierten Mitarbeiter übernehmen auf Wunsch die Montage. Kurze Montagezeiten in Verbindung mit der rationellen Fertigung erlauben unerwartet günstige Angebote. Unsere erfahrenen diplomierten Ingenieure und Zimmerermeister beraten gern bei allen Bauvorhaben.
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Nagelplatten Nach dem 2. Weltkrieg fand aus Kostengründen, aus Gründen der Materialbeschaffung und des materiellen Aufwands für Vollholzbinder der aus genagelten Brettern zusammengefügte Nagelbrettbinder weiteste Verbreitung. Das aufwändige Anlegen von Nagelbildern und das Vorbohren der Nagellöcher hat heute zum Einsatz von Nagelplatten geführt. Nagelplatten sind 1 - 2 mm starke Stahlbleche mit nagel- oder krallenförmigen Ausstanzungen, die einseitig oder beidseitig abgewinkelt sind. Sie werden mit hydraulischen Pressen in die Hölzer eingepresst. Die Urform der Nagelplatten wurde schon 1891 in Berlin als »Zackenblech« patentiert. |
Natürlich übernehmen wir das Erstellen prüffähiger Dachstatiken mit Positionsplänen und Detailzeichnungen, wodurch eine schnelle und problemlose Montage möglich wird.
Satteldachbinder (Dreieckbinder):
Für alle Dachformen mit Spannweiten bis zu 35 m.
Sattel- oder Walmdachkonstruktionen. Diese
Binderform eignet sich schon für geringe Dachneigungen und ist nicht
ausbaufähig.
Satteldachbinder (Dreieckbinder):
Ermöglichen unterschiedliche
Dachneigungen. Einseitige Kürzungen machen diese Binderformen für
Grenzbebauungen besonders interessant.
Pultdachbinder:
Sind nicht
ausbaufähig und werden freitragend auf die Außenwände aufgelegt. Sie sind
besonders für große Gebäudebreiten
mit Mittelauflager geeignet, dabei werden zwei Pultdachbinder gegenübergestellt.
Sie
können jedoch auch in einzelner Form verwendet werden, z.B. für Unterstände.
Scherenbinder:
Geeignet für
Stallungen, Mehrzweckhallen und Gewerbeobjekte. Geneigter Untergurt ermöglicht
eine größere Durchfahrtshöhe
und ein besseres Raumklima.
Parallelbinder:
Ausführung mit
waagerechtem oder geneigtem Ober- bzw. Untergurt möglich. Geeignet für
Fachdächer oder Gebäude
mit großer Spannweite. Häufige Anwendung
für Wind- und Aussteifungsverbände
Studiobinder:
Geeignet
für den Wohnungsbau von Reihen- oder Fertighäusern, Systembauten, etc. Freie
Grundrissgestaltung und
späterer Dachausbau bei gleichbleibender Dachform problemlos möglich